Wie integriere ich Achtsamkeit in mein Leben? Das Wort Achtsamkeit hat mittlerweile einen festen Platz in unserer Gesellschaft. Noch vor ca. 20 Jahren benutzte man das Wort lediglich selten, und dann wenn man damit ausdrücken wollte, dass man sein Augenmerk… Read More
Wie integriere ich Achtsamkeit in mein Leben?
Das Wort Achtsamkeit hat mittlerweile einen festen Platz in unserer Gesellschaft. Noch vor ca. 20 Jahren benutzte man das Wort lediglich selten, und dann wenn man damit ausdrücken wollte, dass man sein Augenmerk auf etwas richten sollte, jedoch ohne diese tiefe Bedeutung der heutigen Zeit.
Mittlerweile hat das Wort einen Sinneswandel erfahren, und ist auch aus der Meditation nicht mehr fortzudenken. Seitdem die Lehre von der Achtsamkeit auch bei uns verbreitet wurde, konnte die neue Bedeutung des Wortes Achtsamkeit Einzug in die breite Öffentlichkeit halten.
Früher hauptsächlich im Buddhismus zuhause, halfen Bücher, wie die des vietnamesischen Mönches Thích Nhất Hạnh die neue Art der Achtsamkeit auch in unseren Breitengraden bekannt zu machen.
Natürlich trug auch die Globalisierung u.a. durch das Internet dazu bei, die buddhistische Form der Achtsamkeit zu verbreiten. Auch du hast von Achtsamkeit gehört, und willst nun wissen, wie genau du diese Achtsamkeit in dein eigenes Leben integrieren kannst?
Achtsamkeit als Zustand hoher Aufmerksamkeit
Definieren wir doch erst einmal Achtsamkeit:
Achtsamkeit ist ein Zustand höchst konzentrierter Aufmerksamkeit zunächst auf sich selbst, auf die im Moment vorhandenen Gefühle, und auf das eigene körperliche und seelische Befinden. Es ist die Aufmerksamkeit für das Hier & Jetzt.
Sich des Atems bewusst zu werden
ist eine Möglichkeit, im
gegenwärtigen Augenblick anzukommen.*
Im zweiten Schritt ist es auch eine Achtsamkeit, die die nähere Umgebung erfasst, und dir bewusst werden lässt, wie andere sich in deinem unmittelbaren Umfeld fühlen.
Hier geht es also darum, diese Form der Achtsamkeit als festen Bestandteil deines Alltags in dein Leben zu holen. Das machst du am besten, indem du dir Rituale in deinen normalen Alltag einbaust, die dir ermöglichen, inne zu halten, um dir selbst mit Achtsamkeit zu begegnen.
Alles, was wir für uns selbst tun,
tun wir auch für andere, und alles,
was wir für andere tun,
tun wir auch für uns selbst.*
Wichtig ist, dass du dich regelmäßig in Achtsamkeit übst. Halte inne, und konzentriere dich auf den Moment. Lasse los, lass‘ deine Gedanken fliegen, und sei ganz du selbst.
Begegne dir liebevoll, und nimm‘ wahr, was du empfindest. Kritisiere dich nicht, und werte dich nicht für deine Gedanken und Gefühle ab. Du darfst SEIN.
Noch einmal im Detail
Unterbrich‘ deinen Alltag mehrmals, um dir einen Moment der Achtsamkeit zu gönnen. Lass‘ dein Tagwerk Tagwerk sein, (im Job bitte nur, wenn das problemlos geht) und konzentrierte dich auf den Moment. Achte auf deinen Atem und atme ganz bewusst ein und aus, ein und aus. Komm‘ innerlich zur Ruhe. Schalte ab. Nimm‘ dich und deinen Körper ganz bewusst wahr.
Achte auf deine Impulse, frage dich, welche Gefühle du gerade hast, und spüre nach. Spüre, wie es dir gerade jetzt und hier geht. Fühlst du dich leicht, oder schwer an? Sind deine Muskel eher verkrampft, oder entspannt. Wonach ist dir gerade?
Falls deine Gedanken woanders sind, einen Ausweg suchen, dann nimm‘ auch das wahr, und lasse deine dich ablenkenden Gedanken wieder ziehen, so, als ob dir Wasser zwischen den Händen fortrinnt.
Kritisiere dich nicht dafür, wenn dir die Achtsamkeit nicht sofort gelingt. Es bedarf ein wenig der Übung, gedanklich abzuschalten und sich auf das eigene SEIN zu konzentrieren.
Wichtig ist nur, dass du regelmäßig inne hältst und dir die Momente der Achtsamkeit zugestehst. Wenn du bereits ein wenig Übung hast, dann versuche, ganz bewusst und mit viel Achtsamkeit durch dein Leben zu gehen.
Du wirst spüren, wenn es jemandem in deinem Umfeld nicht gut geht, wissen, was diese Person oder eben auch du selbst brauch(s)t. Achtsamkeit ist ein regelmäßiger innerer Abgleich mit den eigenen Gefühlen und die Aufmerksamkeit für emotionale Zusammenhänge, frei von sachlichen Inhalten.
Ein kleiner Tipp für den Anfang
Verknüpfe deine Momente der Achtsamkeit mit einer Erinnerung. Das kann ein sich wiederholender Eintrag in deinem Smartphonekalender ebenso sein, wie etwas, was sich regelmäßig am Tag wiederholt, eine Mahlzeit z.B. So ist es leichter, sich daran zu erinnern, inne zu halten.
Überlege gut, was in deinem Leben als Ausrufezeichen für deine Achtsamkeitsübungen dienen kann. Es sollte zu dir und deinem Alltag passen, und sich leicht als „Wecker“ für mehr Achtsamkeit eignen.
Wenn wir wirklich lebendig sind,
ist alles, was wir tun oder spüren ein Wunder.
Achtsamkeit zu üben bedeutet, zum Leben
im gegenwärtigen Augenblick zurückzukehren.*
Legen wir mehr Achtsamkeit in unser Leben und lernen wir, jeden Moment sehr bewusst zu erfassen. Diese Bewusstheit verändert uns, macht uns mehr zu dem Menschen, der wir eigentlich sind.
Diese Achtsamkeit für unsere inneren Bedürfnisse und Wünsche macht den Umgang mit uns und unseren Mitmenschen einfacher. Einfach, weil wir auch deren Wünsche respektieren.
Wer Achtsamkeit übrigens regelmäßig übt, der baut durch diese Form der Meditation Stress ab, beruhigt seinen Puls, und kommt zur Ruhe. Auf Dauer wird auch der Herzschlag beruhigt, und der Blutdruck sinkt. So wirkt die Achtsamkeit auf Geist UND Körper. Du kannst dir also auf einfache Art selbst etwas Gutes tun.
* Alle Zitate: Thích Nhất Hạnh
** Findest du ein Steinmännchen in Skandinavien, so lege einen weiteren Stein oben darauf, damit du ungestört von Trollen deinen Weg fortsetzen kannst. Zumindest behauptet das eine norwegische Überlieferung. Für manche Menschen ist die sogenannte Steinbalance eine Form von Meditation, für die es Geduld und einen gewissen Sinn für Kreativität geben muss.
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